Monatsarchiv: Juli 2022

IHR WISST NICHTS. UND IHR KÖNNT UNS NICHTS. DENN WIR FÜRCHTEN NUR GOTT Der Musiker Vieux Farka Touré tritt aus dem Schatten seines legendären Vaters Ali Farka Touré. Für die Islamisten in Mali hat er eine klare Botschaft. Sein Wüstenblues wird auf der ganzen Welt geliebt, aber in der Heimat wartet das kritischste Publikum. Das hat einen speziellen Grund.

Wenn Vieux Farka Touré nicht gerade auf Tournee in Europa oder Nordamerika ist gehört sein Sound zur Akustik von Bamako. Sein Wüstenblues prägt die Nächte der westafrikanischen Metropole. Selbst wenn man nicht vor einer der Freiluftbühnen am Niger sitzt, trägt der Wind die bluesigen Riffs bis in die Nachbarviertel, kann man noch am gegenüberliegenden Ufer zu den hypnotisch schaukelnden Rhythmen seiner Band tanzen. Eine Ngoni-Laute kratzt aufreizend. Die E-Gitarre wirbelt Blue Notes herum. Und dann noch dieser wunderbar melancholische Gesang! Das wirkt wie ein archaisches Gebet inmitten der lauten schmutzigen Niger-Metropole, dieses Gewimmels von Marktplätzen und maroden Kleinbussen. Tatsächlich reichen die Klänge der Band Jahrhunderte zurück. Mit den vom Niger an den Mississippi verschleppten Sklaven bildeten sie einst die Fundamente des Blues. Und doch vernimmt Vieux Farka Touré in Bamako stets auch ein paar maulende Stimmen: „Er kopiert doch nur den Vater“, sagen die einen. Oder auch: „Was haben diese Rockgitarren in der Musik der Songhai verloren?“

Dazu muss man ein, zwei Dinge wissen: Vieux Farka Touré ist der Sohn und Erbe des Sängers und Gitarristen Ali Farka Touré, des Mannes also der den sogenannten Desert Blues weltweit popularisierte, und dem es zu verdanken ist, dass heute westliche Musiker von Damon Albarn bis Robert Plant auf der Suche nach den Roots nach Mali pilgern, Hipster wie Black Keys Produzent Dan Auerbach mit Musikern aus dem Sahel aufnehmen, ja die Zukunft des Pop gerne mal vom Niger her gedacht wird. Als sein Vater 2007 starb, war Vieux als dessen Nachfolger prädestiniert. Und wusste erst mal nicht, wie er diese Ehre tragen sollte: „Du kannst nicht einfach das selbe spielen wie dein Vater“, sagt Vieux, traditionelles besticktes Damastgewand und modische Brille, während einer Arbeitspause in seinem „Ali Farka Touré“-Studio. Zwar stammt die Familie aus Niafunké in der Region Timbuktu, aber allein in Bamako können malische Musiker halbwegs überleben. „Dank meiner Amerika-Tourneen“, sagt Vieux, „geht es mir nicht schlecht. Aber um auch in Mali anerkannt zu werden, muss ich meinen eigenen Weg finden. Und das kann schwer sein.“

Und dann gibt es noch eine Herausforderung: Mali hat womöglich das kritischste Publikum der Welt – zumindest wenn es um Musik geht. Dass aus dem Land, es gilt als eines der ärmsten Afrikas, seit Jahrhunderten legendäre Musiker kommen, hat eben auch ein gewisses Niveau der Musikrezeption bewirkt. Wer neu ist muss sich messen lassen: Etwa an Sängern wie Salif Keita und Oumou Sangaré, Ngoni-Virtuosen wie Bassekou Kouyaté, Koraspielern vom Schlag eines Toumani Diabate oder Ballaké Sissoko, rockenden Tuaregbands wie Tinariwen. Die Liste ließe sich lange fortsetzen. Auch deshalb hat sich Vieux Farka Touré für sein siebtes Album ungewöhnlich viel Zeit gelassen. Drei Jahre lang habe er daran gearbeitet: „Ich habe in der Vergangenheit stets ein bisschen Reggae, Funk oder Rock zur Melange hinzugefügt. Aber nun ging es für mich zurück zu den Wurzeln: Welche Instrumente, welche Arrangements passen da? Es fühlte sich so an, als würde ich für die Nachbarn vor meiner eigenen Haustür spielen. Oder mich – wie früher – mit meiner Gitarre ans Nigerufer in Niafunké setzen“.

Um es vorwegzunehmen. „Les Racines“, veröffentlicht beim britischen Label World Circuit – Heimat unter anderem des Buena Vista Social Club – ist Tourés Meisterstück. Sublime Bluesmeditationen wie „Lahidou“, das sanft rollende Liebeslied „Flany Konare“ oder „Les Racines“ mit seiner Flamenco-Perkussion und den brütenden Gitarrenriffs sind schon jetzt Klassiker. Songs für die Ewigkeit. Und Liebesbriefe an den Vater. Dieser hatte Vieux oft auf seine Reisen und Tourneen mitgenommen. Und ihm erstmal abgeraten, Musiker zu werden. Warum? „Er wollte mich beschützen“, erklärt der Sohn. „Ich sollte nicht die gleichen Enttäuschungen erleben wie er.“ Sein Vater sei von den eigenen Managern betrogen worden und oft mit leeren Taschen von Konzerttouren in Frankreich zurückgekehrt. Vieux solle lieber zum Militär gehen. Die Menschen zu beschützen sei genau so wichtig, wie sie zum Tanzen und Singen zu bringen. Am Ende aber

tauschte Vieux seine Gitarre

nicht gegen eine Kalashnikov ein – aus gutem Grund: „Musik ist die mächtigste Waffe in unserem Land. Sie bedeutet mehr als Unterhaltung. Viel mehr. Einerseits dient sie als Kitt für den sozialen Zusammenhang – und dann transportieren die Songs stets Botschaften“.

Der Musiker erzählt von den Reisfeldern, wo die Bauern bei der Arbeit Musik hören. Von Landbewohnern, die zwar kein Fernsehen und keine Zeitung kennen, aber immer ihr kleines Radio dabeihaben. Von dem Gros der Bevölkerung, das zwar nicht lesen und schreiben, aber viele Texte auswendig kann. „Alles was sie in ihrem Leben lernen entstammt unseren Songs“.

Der Musik, die in ihrer Kargheit und Anmut an die Arrangements des Vaters erinnern, hat Vieux dringliche Botschaften zur Seite gestellt. Etwa „Ngala Kaourene“ mit seinem Appell an die Einheit der Malier über alle ethnischen Grenzen hinweg. Oder „Gabou Ni Tie“: Hier tadelt er Jugendliche, die sich der traditionellen Erziehung und den Ratschlägen ihrer Eltern entziehen. Dafür macht er die Texte der Nachwuchsmusiker verantwortlich: „Sie singen: Ich liebe diese Frau. Sie hat einen großen Arsch und macht mich verrückt. Die wahren Musiker Malis aber drehen sich nicht nur um sich selbst. Sondern um die Belange der Gemeinschaft“. Wen er mit den wahren Musikern denn meine? Vieux schwärmt von der Popdiva und Frauenrechtlerin Oumou Sangaré. Oder auch von Rappern wie Master Soumy. Dessen sozialkritische Botschaften träfen ins Schwarze. Er selbst, sagt Vieux, mache sich viele Gedanken um seine Lyrics. Oft handeln sie von Familienkonflikten. Von Eifersucht. Und wie man Streitigkeiten friedlich beilegt. Direkt in die Politik aber wolle er sich nicht einmischen. Nur die Dschihadisten adressiert Ali Farkas Sohn unverblümt. Sie hatten während ihrer Besetzung des Norden Malis im Jahre 2012 Musiker mit dem Tod bedroht, und deren Instrumente verbrannt: „Ich singe ‚Ihr seid gekommen, um die Musik anzuhalten. Aber ihr wisst nichts. Und ihr könnt uns nichts.Denn wir fürchten nur Gott“.

Auch zehn Jahre nach der Befreiung der Städte des Nordens durch die Franzosen bleibt es für die Musiker gefährlich. Weite Landstriche sind der Kontrolle der Regierung entglitten, ganze Dörfern wurden von islamistischen Terroristen niedergemetzelt. Der Militärcoup vor einem Jahr, das Zerwürfnis der Übergangsregierung mit Frankreich und das Embargo der ECOWAS-Nachbarländer gegen Mali hat die Krise noch verschärft. Außerhalb von Bamako ereignen sich täglich Überfälle. Trotzdem tourt Vieux Farka Touré nach wie vor. „Vor meinen Auftritten in Niafunké, Diré und Timbuktu hatten mir die Dschihadisten Warnungen geschickt. In letzter Zeit sind immer wieder Musiker entführt worden. Aber wir hatten unsere Vorkehrungen getroffen“. Vieux Farka Touré sagt, niemand könne ihn von seiner Mission abbringen: Die Musik seines Vaters weiterzutragen. Und die Sehnsucht nach einem friedlichen, toleranten Mali am Leben zu erhalten.

Inzwischen unterrichtet er in seinem Studio auch junge Musiker und Tontechniker. Zwei Ratschläge Ali Farka Tourés seien ihm dabei besonders wichtig. Langsamkeit – als Gegengift zu den überhandnehmenden Fastfood-Pop-Produktionen aus dem Laptop. Und Verzicht. „Mein Vater hat mir beigebracht, wie wichtig es ist, die Musik einfach zu halten. Wenn du das neue Album hörst, merkst du dass ich nicht viel Lärm mache. Weil gerade die schlichteste, gelassenste Musik am meisten zu Herzen geht“.

Vieux Farka Touré „Les Racines“ (World Circuit)

JONATHAN FISCHER

Die Welt, 22.7.2022

Photo: Kiss Diouara

Rilke lerntRumba

Die Verhältnisse sind kompliziert, die Nächte lang,
und alle warten auf diesen einen Song:
Der federleicht schwingende Roman des
kongolesischen Autors Fiston Mwanza Mujila
aus Graz über das untergehende Zaire

Dieser Roman riecht nach Schweiß, nach Klebstoff und Bier. Er nähert sich den Hoffnungen und Enttäuschungen, dem ganzen Irrwitz des postkolonialen Afrika von ganz unten, aus der Perspektive kongolesischer Minenarbeiter, Glücksritter und Straßenkinder. Sie wollen überleben, versuchen aus dem Niedergang des korrupten Regimes des Diktators Mobutu ihre Vorteile zu schlagen. In Fiston Mwanza Mujilas „Tanz der Teufel“ bersten eine Menge Träume. Und doch hat der Roman so überhaupt nichts Schweres an sich.

  Das mag an der satirischen Einfärbung liegen und an der Musik im Ohr: Immer rauscht im Hintergrund die Rumba. Ihre silbrigen Gitarren und honigsüßen Gesänge konterkarieren den Verfall mit federleichtem Swing. Man sollte diesen Roman unbedingt zur Musik von Papa Wemba, von Camille Feruzi, Wendo Kolosoy und Tabu Ley Rochereau lesen. Der Soundtrack des zentralen Handlungsorts, einer Bar namens „Mambo de la Fete“, besteht daraus. Und sie bringt Mujilas Figuren erst zum Tanzen. „Diese Seiten“, schreibt der aus Lubumbashi stammende, aber seit mehr als zehn Jahren in Graz lebende Schriftsteller im Nachwort, „wurden oft in der Nacht geschrieben, zu südafrikanischem Jazz … und zairischer Rumba“.

  Was wäre der Kongo – zur Zeit des Romans heißt das Land noch Zaire – ohne sein Nachtleben? In den Nachrichten präsentierte sich das Land schon damals als Ort der Korruption und blutiger Bürgerkriege. Dass genau hier auch diese liebliche Tanzmusik gedeiht und alle Unbill übertönt, das ist ein wiederkehrendes Wunder. Polizisten und Gauner, Geschäftsmänner und Prostituierte lassen sich allabendlich im „Mambo de la Fete“ von der Rumba bezirzen. Und auch die Straßenkinder vom Lubumbashi zieht es an diesen magischen Ort: Hier werden Fantasien Wirklichkeit, die sonst nur der Klebstoff-Rausch möglich macht. Hier werden die Diamanten aus den Minen auf der anderen Seite der angolanischen Grenze verflüssigt.

  Die späten Mobutu-Jahre scheinen alle Spielregeln auf den Kopf zu stellen: „Man kann am Abend als armer Teufel ins Bett gehen, als ärmster Teufel der Welt, und am nächsten Morgen als Minister oder Kriminalinspektor oder sogar als bevollmächtigter Botschafter der Republik Zaire in Nordkorea oder dem Königreich Belgien aufwachen …. Das war die einzige Möglichkeit dieses Landes, allen seinen Kindern eine Chance zu geben … denn Geld ist wie Glück, es braucht Mut, um es zu kriegen, egal auf welchen Wegen es zu einem kommt.“

  Vordergründig geht es hier um das Glücksspiel der Straße. Um eine Generation junger Zairer, die weder ein reiches Elternhaus noch Bildung oder Beziehungen haben – dafür aber jede Menge Fantasie und Ambition. Da sind Sanza, Molakisi und Ngungi, die aus ihren Familien weggelaufen sind, um sich auf den Straßen als Männer zu bewähren, die Klebstoff schnüffeln, um dann per Flugzeug in geheimnisvolle Welten voller Schlösser, Champagner und Bediensteter zu reisen. Da sind der ehemalige Geschichtslehrer und Politaktivist Magellan, der vom Aufstand träumt, und der Geheimdienstfunktionär Monsieur Guillaume, der die Straßenkinder als Spitzel rekrutiert und von deutschen Dichtern schwärmt.

  Und da ist schließlich Tshiamuena, die Madonna der Minen von Cafunfo: Sie behauptet, zweihundert Jahre alt zu sein, früher in Japan gelebt zu haben und hellseherische Fähigkeiten zu haben. Sie wacht über die Schürfer, die auf der anderen Seite der Grenze in Angola Diamanten suchen. In einer Welt, in der jeder nur sich selbst der Nächste ist, gibt sie eine Art Heiligenfigur ab. Doch ihre Ratschläge zählen nicht viel. Die alten Hierarchien sind außer Kraft gesetzt.

  Mujila springt zwischen den Perspektiven, erzählt mal in Ich-Form, dann wieder wie ein jovialer allwissender Märchenonkel. Dass diese Brüche nicht stören, liegt an der Agilität und dem Charme seiner Sprache. Er sehe sich in der Tradition von Ernst Jandl, sagt Mujila. Indem er mit den Worten spiele, schaffe er eine andere Ebene: „Wir Kongolesen bemühen uns, eine neue satirische Sprache zu finden, um dem Theater der Grausamkeiten etwas entgegenzusetzen.“

  Bisweilen streut Mujila urkomische Überlebensweisheiten in die Erzählung. Oder legt steile Kurven in den Plot: etwa wenn ein ehemaliges Straßenkind zum Erzbischof aufsteigt, der „die Schlafkrankheit heilte, familiäre Flüche abwendete, Nachtehemänner und andere Nachtehefrauen abwehrte“ – natürlich gegen Beteiligung am Werk des Herrn von hundert Dollar. Mujilas heiter-lakonischer Ton muss sein. Er hält den Leser emotional auf Distanz, lässt Absurdität und Willkür lachhaft erscheinen. Zwischen Gaunerei und Grazie, Glückseligkeit und Größenwahn passt nicht viel Moral. Schon gar nicht im „Mambo de la Fete“. Der titelgebende „Tanz der Teufel“, im französischen Original heißt der Roman „La Danse du Vilain“, ist der Song, auf den alle Gäste hier warten. Eine Stunde und 39 Minuten dauert er, ein Exzess um seiner selbst willen. Selbst Franz Baumgärtner, ein österreichischer Schriftsteller aus St. Pölten und Stammgast der Bar, trommelt dazu fieberhaft auf den Tisch, fühlt sich an das Gejaule von Zebras erinnert und hört „blasphemische Redundanzen wie bei Günter Baby Sommer“.

  Mujilas Faszination für die Bar als gesellschaftliches Panoptikum befeuerte bereits sein gefeiertes Debüt „Tram 83“ und kehrte als „New Jersey Bar“ in seinem am Deutschen Theater in Berlin und am Burgtheater in Wien aufgeführten Theaterstück „Zu der Zeit der Königinmutter“ wieder. Inspiriert hat ihn seine Jugend: „Meine Großeltern hatten eine Bar, ich habe dort die Welt entdeckt.“

  Mujila wurde 1981 in Lubumbashi, der Bergbaustadt im Süden Kongos, geboren, studierte Literaturwissenschaft und kam 2009 nach Graz, wo er bis heute lebt und an der Universität afrikanische Literatur unterrichtet. Er schreibt Theaterdramen, Opernlibrettos auf Deutsch und Französisch, führt seine Texte mit Jazzmusikern auf oder wie im Januar 2021 gar mit dem Symphonieorchester Berlin. Und er liebt die japanische Chanteuse Hibari Misora, deren Song „Mambo de la Fete“ in „Tanz der Teufel“ einfließt.

  Er fühlt sich als vieles gleichzeitig: europäischer Schriftsteller, Kosmopolit und Kongolese. Seine Themen findet er im Zaire seiner Jugend, dessen Musik und Mythologien er in Aufzählungsorgien verpackt. Seine Sprache lässt den sensorischen Überfluss der Bar seiner Großeltern aufleben, wo er in den Schulferien Stühle räumte, Bierkästen schleppte und lernte, Ennui auf Eskapismus und Rumba auf Rausch zu reimen.

  Raffiniert, wie Mujila sein spiegelverkehrtes Alter Ego Franz Baumgärtner in den „Tanz der Teufel“ schickt. Der österreichische Schriftsteller kämpft in Zaire mit seiner Mehrfachidentität wie den Verlockungen des Nachtlebens. Und weil sein Romanprojekt stockt, rennt er stets mit einem Koffer voller Zettel herum – „hundert Sätze in erbärmlichem Zustand“.

  Auch der Geheimdienstler Guillaume, eigentlich für Bespitzelung, Sabotage, Erpressung und Entführung zuständig, bringt die Literatur ins Spiel. Wenn er nicht gerade Rumba hört, schwärmt er von Rilke, Kafka, Paul Celan, Wolfgang Borchert und dem slowenischen Dichter Srečko Kosovel. Wo sonst könne man etwas über „Exile, illegale Grenzübertritte, antiquiertes Vagabundieren“, ja die Leidenschaft an sich erfahren?

  Wenn Mujila verhandelt, was Literatur im Chaos vermag, dann webt er in seine Aliasse jede Menge biografische Fußnoten. Und spricht en passant über die großen Themen des postkolonialen Afrika: vom Raubbau an den Bodenschätzen über die innerafrikanische Migration bis zur Allgegenwart der Korruption. „Er zeigt die wachsende Kluft zwischen der afrikanischen Bevölkerung und der politischen Klasse, die sich nur selbst bereichert“, begründete die Jury die Auszeichnung von „Tanz der Teufel“ mit dem renommierten Prix Les Afriques. Nein, Hoffnung findet man in seiner Groteske kaum. Aber dafür jede Menge Musik – und ein paar Rhythmen, die alles, ja wirklich alles verzeihen lassen.

JONATHAN FISCHER

SZ 8.6.2022